Verbandsliga Männer
HSV Dresden II – OHC Bernstadt 27:30 (12:13)
Um die Mittagszeit treffe ich in Löbau einen der Torgaranten der letzten Jahre. CH14, alias Christoph Heide. Eine herzliche Umarmung. Natürlich lese er die Berichte und: ihr kommt da wieder raus. Auch die größte Seuche, so sinngemäß, ist mal vorbei. So durchtrainiert ist er wie eh und je… Müsste um die Mitte 40 sein? Auch die Aufmunterungen von Spielern von Kurort Hartha, welche vor uns in der Halle waren. Bleibt bloß in der Verbandsliga. So eine geile Truppe, so ein tolles Publikum. Das tut einfach gut. Ja, machen müssen wir es alleine. Nachdem die SZ im letzten Spieltag berichtet hatte, dass nur Platz 10 in der Tabelle zum sicheren Klassenerhalt reiche, begann das große Kopfrechnen. Vier Spiele sind noch, und wenn am Saisonende die Staffelsieger Ost und Mitte der Bezirksliga in die Verbandsliga Ost aufsteigen… wir haben es selber in der Hand. Und so gingen es beide Teams an. Auch Dresden ist noch nicht ganz durch. Sie mit voller Kapelle, bei uns fehlen zumindest zwei Außen und ein Keeper. Die zweite Männer muss komplett passen und so sind Tom Ronneberger und Robert Schetter mittendrin statt nur dabei. Und wie…Sie werden wie die vielleicht, zwanzig, fünfundzwanzig Fans des OHC Bernstadt ein beeindruckendes Spiel des OHC erleben. Bis auf wenige Phasen steht dort ein Team, eine Einheit, ein Kraftwerk auf der Platte welches genau weiß, dass Handball schlussendlich ein Ergebnissport ist und man neben der Leistung auch die Punkte bringen muss. Um es vorweg zu nehmen: der HSV ist nicht unbedingt unser „Lieblingsgegner“. Die spielen extrem schnell, sehr offen und technisch hochgradig einen sauberen Ball. In den letzten Jahren gab es dort mehrere „Klatschen“. Heute nicht. Heute steht ein in blau gekleideter Gast, der genau weiß, was die Stunde geschlagen hat, besser: die 60 Minuten geschlagen haben. Spielt es aus. Vor allem sauber, zeigt eure Variabilität, euren Mut, eure Herz. Bin ich bei den vier Musketieren? Einer für alle, alle für einen. Ja, der Anfangsblock ist genau der, welcher mit Routine und Ruhe die Fäden zieht. Stefan mit dem ersten 7m, Ali macht ihn. Und dieses Mal kein Foul in der Abwehr. Das Spiel ist extrem fair geführt. Auch wenn der agile Böhm gleich mal für 2 Minuten runter geht. Das Spiel ist ausgewogen und beim OHC treffen bis zum Schluss fast alle Spieler. Ne, Luis Kahle bekommen sie nicht zu fassen. Immer wieder zieht er an, hoch und trifft unnachahmlich. Daumen hält, Daumen hoch. Einer der prägenden Spieler des OHC. Der OHC agiert so was von konzentriert. Christoph ist im Zentrum eine Bank und macht vorn das 7:7. Sie zwingen den Gastgeber bis zum „Zeit“ in schlichtweg aussichtslose Wurfpositionen. Und Stefan macht ihn zum 8:10. Verzieht keine Miene. So wichtig ist dieser Typ für den OHC. Und „Svenni“ als zweiter Gerlach. Das ich das noch erleben darf. 8:12. Und Ali einfach nur perfekt. Das ist nicht zu verteidigen. Ab Minute 20 werden unsere Aktionen aber insgesamt unsauberer. Falsche Sperren, Bälle auf den Fuß, Fehlabspiele. So holen wir die Gastgeber leider wieder ran. Nur ein Tor Vorsprung zur Halbzeit. Das Resultat hätte man VOR dem Spiel sicherlich unterschrieben. So aber ist ein Tenor auf der Tribüne zur Halbzeit: „Hoffentlich waren das unsere „schlechten zehn Minuten“. In der Kabine „raucht es“. Alles glasklare Aussagen. Ein jeder weiß, was hier auf dem Spiel steht. Und Tom, völlig atypisch für sein Naturell schreit regelrecht in die Runde:“ Wir holen uns diese verdammten vier Tor Vorsprung zurück“. DIESES TEAM LEBT. Mit Hälfte zwei gebe ich die Kamera ab und konzentriere mich noch mehr auf das Spiel. Hüben wie drüben: Ansatzlos und technisch perfekt: drin. Die Torhüter chancenlos. Stefan wie in allerbesten Zeiten, Tony überragend. Aber Willi und Luis avancieren zu Größerem: Tore in den Winkel, lehrbuchreife Abspiele an den Kreis. Das war durch die Gastgeber nicht zu verteidigen. Zumal ja nun Tom Seidel im Tor mehrfach sein Können zeigt und die Gastgeber verzweifeln lässt. In der 37.Minute sind die vier Tore wieder auf der „Habenseite“. So ein Pass von Willi auf Böhm. Toooor für den OHC Bernstadt. Auch wenn der Gastgeber auf drei wieder rankommt, der OHC rockt das Parkett. Luis, Willi, Karli… 16:22. DAS IST HANDBALL. VOM FEINSTEN. In der 47.Minute kommt eine Legende auf die Platte. Robert Schetter. Vier 7m konnten die Gastgeber bislang zu 100 Prozent einnetzen. Aber nicht bei unserer Nummer 82. Das ist der absolute Wahnsinn. Auch den nächsten 7m hält „Schetti“. Die Stimmung ist eindeutig zugunsten des OHC. Bis auf sieben Tore (17:24 in der 50.Minute) können sich die Gäste absetzen. Nichts, aber auch gar nichts gibt es zu bemängeln. Diese gezeigte Leistung ist eine 1+. Gestern gefeiert, heute gefeuert: Steve Höhne zum 26:20 für die Gäste. Und hinten ein Bollwerk. Die Gastgeber machen nun völlig offen und greifen faktisch ab der Mittellinie an. Zunächst mit Erfolg. Denn die Gäste können die sich ergebenen Freiräume kaum nutzen. Und der HSV wittert nochmals „Morgenluft“. Aber Schetti „wischt“ den nächsten Konter über die Latte. Irre der Typ. Und dann ENDLICH auch Georg Katzer. Er macht alles richtig und das 24:28. Das tut dem Jungen gut. Böhm, der einfach klasse spielt und Tony hinterher…. Auswärtssieg. Und das völlig verdient. DER OHC BERNSTADT ZEIGTE EINE EINDRUCKSVOLLE REAKTION. Am Abend mit Blick auf die Tabelle ist man Neunter. Man hat alles selbst in der Hand. Mit solch einer Mannschaftsleistung ist mir nicht bange. Drei Wochen Pause folgen nun, ehe Mitte April die letzten drei Partien ausgetragen werden. Vorher wird sich „Handball-Bernstadt“ am nächsten Sonnabend nach Sohland begeben, um unsere Frauen im Pokalfinale gegen den OSV Zittau zu unterstützen. Ab und zu muss ich es schreiben: „Ich liebe diesen Verein“. Euer Alex
Der OHC Bernstadt mit:
Tom Seidel, Robert Schetter, Falko Böhmer(2), Stefan Deutschländer(4), Willi Bräuer(5), Steve Höhne(1), Karl Bundtke(1), Tony Ulbrich(2), Tom Ronneberger(1), Alexander Paul(3), Markolf Janeck, Georg Katzer(1), Luis Kahle(9), Christoph Wolff(1)
Team Jens Heinze, Johann Brendler, Jessica Sommerfeld