Verbandsliga Männer

HSV Dresden II – OHC Bernstadt 25:26 (13:16)

Sachen gibt`s… die Welt ist ein Dorf und Dresden ist schön. Auch schön groß. Nur so kann es sich erklären, dass unser Falko, seit Jahren in der Landeshauptstadt lebend, gleich zweimal sein Ziel (Halle und Gaststätte) deutlich verfehlte… wie heißt die Mehrzahl von Flasche? Richtig: Kiste. Und während sich unsere Nummer 2 noch intensiv aufwärmte (bei den warmen Temperaturen und der Luft in der Halle schon grenzwertig) kam es noch zu einer Begegnung mit „der anderen Art“. Doch, kenn ich. Nicht? Oh ne, Steffen Kanzler, ein gemeinsamer Jugendspieler von Kekker und Leo beim Leistungszentrum Vorwärts Löbau, tiefste DDR Zeiten, macht Kampfgericht. Mein Nachbar vor über 40 Jahren. Wir quatschen natürlich. Über die Vergangenheit weniger, mehr über die Zukunft. Ehrenamt wird zunehmend schwieriger, selbst in Dresden. Es dreht sich vieles nur noch um die Kohle. Auch beim HSV, als Talent – Stützpunkt des HVS. Er „bot mir zum Schluss“ die Stelle des Hallensprechers an. Die werde wohl in der kommenden Saison frei. Und hoffentlich laufen wir auch wieder dort auf. Wenn es nämlich ungünstig läuft, dann spielt in der neuen Saison in der Verbandsliga Ost keine einzige Dresdner Mannschaft mehr. Und Dresden (Enkeltochter Leonie würde jetzt monieren: Man fängt keinen Satz mit „Und“ an.) ist schön. Wer es bis hier geschafft, dem Text interessiert zu folgen, dem sei nun mitgeteilt > zum Spiel:

Doch, so knapp 40 Zuschauer wollten für den OHC jubeln. Das ist schon gut besucht, da zur gleichen Zeit in Zittau unser Frauenteam um den Meisterplatz kämpfte. Auch verletzte Spieler wie Willi und Christoph waren mit dabei. Aber gejubelt wurde zu Beginn nicht. Eher gestaunt. Eine Viertelstunde, eher 20 Minuten spielte sich der OHC in einen Rausch. Mit blitzsauberen und scharf temperierten Aktionen wurde die Deckung der Gastgeber regelrecht auseinandergerissen. Als Georg, der wieder ein sehr starkes Spiel auf der Platte bot und seine Nerven im Griff hatte, völlig frei durchkommt, kann eigentlich nur Luis ihn daran hindern… macht es aber nicht. Da steht es 4:7. Beim ersten 6-er greifen die Rädchen wie geschmiert. Über die Außen, Anspiele an den Kreis oder Würfe aus der zweiten Reihe. Das sieht so richtig nach Handball aus. Hinten agiert der OHC als Block. Wie die einzelnen Spieler sich immer wieder als Abwehrpaare definieren ist schon sehr ansehenswert. Steve bewegt sich als, welche Position auch genau? > überragend. Der ist immer und überall. Ein Sonderlob. Der HSV kommt kaum durch; hat aber durch mehrere verdeckte Schlagwürfe, die dem Basti durch die Beine rauschen Erfolg. Basti und Beine…kommt noch. Patrick verdeckt auf Böhm > 7:12. Wie im Training. Ein Konter von Curd auf Hannes zum 8:13. Eine Sahne. Bis zu einem 8:14, als Erwin sich den Ball nimmt und vollendet, gibt es kaum Korrekturbedarf. Und Georg macht sogar das 8:15. Sieben Tore vorn. Der OHC spielt ruhig, überlegt und hochkonzentriert. Und dann kommt ein unerklärlicher Bruch. Ein Überzahlspiel bekommt uns nicht. Wir scheitern und bekommen Kontertore eingeschenkt. Oder kassieren mit einem Mann mehr Tore über die Außen. Nimmst du ihn? Ich hab ihn sicher. Die Gastgeber können ja Handball spielen. Haben trotz Tabellenplatz 10 ein positives Torverhältnis. Und wir „wurmen so dahin“. Unser Spiel wird mit jeder Aktion ängstlicher. Es fehlt die Ruhe beim Abschluss, die Bissigkeit, der letzte Wille. Und Stück für Stück kommt der Gastgeber auf. Mit einem finalen direkten verwandelten Freiwurf durch Sven Dietze. Der war schon klasse geworfen. Nur noch drei vorn. Wir kassieren zwar, immer noch in Überzahl spielend einen weiteren Treffer, können uns aber wieder straffen. 14:18. Danny Ulbrich kann gleich zweimal vollenden. Und Steve, später der überragende Luis stellen einen 6 Tore Abstand wieder her. 14:20. Da sind kaum fünf Minuten in Halbzeit zwei gespielt. Und Steve zum 15:21. (42.Minute). Und jetzt beginnt „das Spiel von neuem“. Cedrick Punte dreht auf. Ploci versucht zu halten, was auf seine Kiste kommt. Aber die Abwehr ist nicht mehr schnell genug. Und wieder wird es Stück für Stück enger. Laurens kann es ja eigentlich. In der Abwehr fängt er zweimal überragend die Pässe ab. Im Angriff denkt er zu viel nach. Geht nicht in die Tiefe. Scheitert. Wie andere aber auch. Die Würfe sind zu unplatziert. Klar, das wir auch mehrere Male (Stefan, Luis, Patrick) am „Pfosten holzen.“ Die Gastgeber aber auch. Und bei einigen Aktionen sah ich denn doch „Schritte“, die zu Toren führten. Grüne Karte für uns. Und ja, endlich trifft Erwin wieder. 19:23. 48 Minuten gespielt. Fünf Minuten später, gleicht der HSV aus zum 23:23. Beide Teams atmen nochmals „tief durch“. Und dann zieht ein Luis Kahle mehrfach an. Nicht alles gelingt unserer Nummer 27. Nur jeder zweite Ball ist drin. Er ist eben aber auch drin. 24:25. Der HSV wieder frei durch. Konter und Basti killt mit einer „Spagat – Fußabwehr“ die Riesenchance zum Ausgleich. Bei dem Schrei danach wusste ich nicht so recht, ob er sich bei dieser Aktion sämtliche Bänder gerissen hatte oder es nur die pure Erlösung war. Letzteres. Und nach vorn macht es „Uuuuuf“. So schreit Patrick Michel seinen Wurf ins Netz. 75 Sekunden noch. Wir haben schon in deutlich kürzeren Zeiten noch die Punkte aus der Hand gegeben. Dieses Mal aber nicht und der Jubel kennt danach keine Grenzen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Vor der neuen Saison. Ich hatte noch ein längeres und sehr angenehmes Gespräch mit Mathias Gnädig, dem Mannschaftsleiter aus Radeberg. Als Quereinstieg: nicht nur ich empfand es als höchst unangenehm, als der Hallensprecher die Radeberger „bei ihrer Abschiedstournee“ begrüßte. Das gehört sich nicht. Radeberg geht seinen eigenen, steinigen aber ehrlichen Weg. Ohne Spieler aus den (nochmals weit zurück in der Geschichte) „befreundeten angrenzenden Bruderländern“. Das gilt hier natürlich nicht für den HSV. Ich werde sie als Sprecher in Bernstadt in der neuen Saison definitiv sportlich fairer begrüßen. Am nächsten Sonntag kommt mit dem ESV Dresden eine absolute Traditionssieben an die Pließnitz. Die Dresdner haben, trotz gestrigen Sieges gegen Hoy II, es nicht geschafft, genug Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Wir werden den Mannen um die ESV Legende Heiko Hoffmann nochmals ein würdiger Gegner sein. wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex (06.04.25)

Der OHC Bernstadt mit: Lucas Plociennik, Sebastian Thomas, Falko Böhmer(2), Stefan Deutschländer, Steve Höhne(2), Patrick Michel(2), Tony Ulbrich(3), Danny Ulbrich(2), Erwin Möse(2), Georg Katzer(5), Laurens Marschke, Luis Kahle(5), Curd Mautsch(2), Hannes Schneider(1)

Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld