Verbandsliga Männer

OHC Bernstadt – SV Niederau 27:23 (13:11)

Ich wurde gebeten und hatte die Ehre, das Landes – Pokalspiel im Fußball des FSV Kemnitz gegen die Mannschaft aus Glauchau zu moderieren. Vierzehn Tage her. Weit über 300 Zuschauer. Der FSV verlor gegen die zwei Ligen höher spielendes Team deutlich. Mir wurde schon zu Beginn des Spiels von einem Zuschauer sehr undiplomatisch kundgetan, dass ich die Klappe zu halten habe… Lerneffekt. Und ich habe selber 35 Jahre Fußball gespielt. Heute waren wieder so knapp 300 Zuschauer bei einem Spiel in unserer Oberlausitz. Gefühlt 120 Dezibel, ein Handballspektakel, zwei Fangruppen, welchen 60 Minuten volle Power gingen. Um es vorweg zu nehmen. Es war eine Schwerstarbeit für das Schiedsrichtergespann Bero Bernhardt (Delitzsch) und Amin Langer (Radeberg), welche aber die Partie doch sehr sicher leiteten. Die Rahmenbedingungen waren auch vorher angekündigt. Niederau kam mit einem vollen großen Reisebus. Mit Robin Haberstock, der sich die letzten Minuten des Spiels unserer siegreichen 2.Männer angesehen hatte, hatte ich ein tolles Gespräch. Ne, auf Bernstadt freue man sich. Eine Superstimmung hier. Diesbezüglich wurden beide nicht enttäuscht. Auf beiden Seiten fehlten doch einige Spieler und es war abzuwarten, wer denn besser damit umgehen könne. Ach, nicht nur Spieler. Der OHC wurde von den zuvor erfolgreichen Trainern der Frauen Sören Pörsel und von Johann Brendler, Trainer der 2.Männer und auch Minuten zuvor erfolgreich, gecoacht (ein Sch….wort). Es war also angerichtet. Dem 1:0 der Gäste konnte Luis Kahle postwendend antworten. Und Torwart Sebastian Thomas war beim ersten 7m nicht zu bezwingen. Den zweiten bekam er voll ins Gesicht und für Robert Ritter war die Partie damit schon zu Ende. Der OHC begann nun ein Handball auf die Platte zu legen, bei welchem dem Gegner „Hören und Sehen“ verging. Hinten „Basti fantasti“ und nach vor soooo überlegt, so schnell, so abgezockt. Eigentlich kann man keinen Spieler herausheben. Bei Curd möchte ich es dennoch tun. Über das gesamte Spiel moderierte er sowohl als Linksaußen als auch als Spielmacher. Schnell, dass Spiel beruhigend und effizient beim Abschluss. Und mit ihm, Luis, Georg und den vielen anderen hatte der Gast massive Probleme. Aus einem 1:2 wird ein 7:2. Der OHC spielt unheimlich variabel, zieht das Tempo passend an und trifft aus allen Lagen. Und hinten: Sebastian Thomas. Schon in der Partie zu Hause gegen Pirna/Heidenau der Matchwinner. Der hält alles und jeden. „Basti, Basti“ kommt es zu dem frühen Zeitpunkt der Partie von den Rängen. 8:3 durch einen überragenden Curd Mautsch. Und Steve geht mit rot runter. Na, das gibt doch einen kleinen Knack. Gut, dann macht Erwin den Kreisläufer neben Messer. Das, und da wiederhole ich mich gern, das war heute spielentscheidend. Egal, wer wo auflief, spielte oder im Verteidigungsblock agiert. Es war ein unbedingtes Verlangen vom Team zu sehen, dass man hier alles, aber auch alles für den Erfolg geben würde. Natürlich konnte man nicht alles verteidigen. Und nicht alles klappt. Erwin Möse, der heute wieder ein Monsterspiel auf die Platte legte, jagt in der Verteidigung einen Pass ab (auf gefühlt 4 Meter Höhe) und rennt allein im Konter allen davon. Und vergibt. Die Gäste als Tabellenfünfter an die Pließnitz gekommen, können auch mit Schmackes treffen. Auch in Unterzahl. Und so spielt man 25 Minuten überragend, muss aber mit nur 2 Toren Vorsprung in die Pause. Sammeln. Wohltuend die Analyse zur Pause. Geiles Spiel, wir wollen dies und das sehen. Traut euch was, aber spielt nicht hektisch. Wenn die erste Welle nicht klappt, dann Ball sichern und neuer Aufbau. Und das haben heute alle Spieler ausnahmslos umgesetzt. Die Chemie stimmt. Und sofort wieder los. Tony ist nicht zu halten. Und trifft. Ja, auch über die Außen ist der OHC heute bärenstark. Beidseitig. Immer wieder rochieren sie mit den Halben und lassen Lücken zum durchstoßen entstehen. Georg Katzer hat seinen Kopf wieder frei. Als Sozialpädagoge weiß ich ein wenig um die Wirkung von Lob und Tadel. Schon letzte Woche in Radebeul sehr überzeugend, ist Georg  eigentlich in jeder Aktion ein Souverän. Und Erwin ist eine Maschine im oberen Bereich. Nicht zu halten. In dieser Form sind beide eine absolute Bereicherung. Die Außen hatte ich schon… Boah Stefan Deutschländer… es geht natürlich auch mit Curd Mautsch … und wie. Rums zum 19:12. Der OHC ist wieder sensationell gestartet. DIE HALLE BEBT! Das können die Gäste so nicht stehen lassen. Die ziehen an. Hannes Höhne mit mehreren 1:1 Kampfsituationen im Abwehrbereich. Zumeist siegreich. „Der Kleene“ spielte heute eine super Partie. Auch vorn ohne Fehl und Tadel. Und dann eben Luis. Auf den hatten sich die Gegner dann eingeschossen. Es gelang nicht alles, aber bei jeder Aktion erkennt man den Unterschied. Pässe, Tore, Abläufe…eine Augenweide. Einen Unterschied im Tor hingegen konnte man nicht erkennen. Als für Basti dann Ploci in die Kiste kam, da schwappte die Emotion sofort wieder über. Dieser junge Typ, der vor reichlichen zwei Jahren mal zum Fußball konvertiert war (ohne es Vater und Opa zu sagen), brüllte nach jeder gelungenen Aktion seine Freude heraus. Und davon gab es noch mehr als genug. „Oh wie ist das schön“, skandierten die meisten Zuschauer zum Schluss der Partie. Mit 8:6 Punkten ist man immer noch Tabellenachter. Aber eine Entwicklung in der Spielkultur ist deutlich zu erkennen. Der OHC Bernstadt gewinnt zum Schluss, weil sie diesen Erfolg mehr wollten und sich auf das Wesentliche konzentrierten. Macht genau weiter so. Nächste Woche geht es zum Tabellendritten nach Radeburg, die Woche drauf zu Hause gegen den Vierten aus Weißenborn. Sicherlich zwei sehr schwere Spiele. Aber mit dieser Moral eben nicht unlösbar. Macht es Männer! wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex

Der OHC Bernstadt mit:

Lucas Plociennik, Sebastian Thomas, Stefan Deutschländer(3), Steve Höhne, Tony Ulbrich(4), Danny Ulbrich(2), Erwin Möse(5), Hannes Höhne, Georg Katzer(5), Laurens Marschke, Luis Kahle(3), Curd Mautsch(3), Hannes Schneider(2)

Team: Sören Pörsel, Johann Brendler, Jessica Sommerfeld