Verbandsliga Männer

OHC Bernstadt – SG Pirna/Heidenau II 31:29 (18:19)

„Wenn Du hier mit fünf Toren Minus von der Platte gehst, dann bist Du gut bedient.“ Nicht nur Fratscher, einer von vielen OHC Legenden, welche heute in die Halle kamen, hatte diese Meinung. Denn nach einer Viertelstunde trat der Gast und Tabellenführer so dominant, so überzeugend, so siegessicher auf. Handballerische Extraklasse. Das es zum Schluss für ihn zum Fiasko wurde, hatte mehrere Gründe. Ich persönlich muss mich straffen, weil ich auch nach halb elf noch „fix und fertig“ bin von diesem Spiel. Ich hab heute keinen Vorbericht. Doch einen Punkt. Milena vom Frauenteam hat sich bei der Partie gegen den Tabellenführer aus Heidenau schwer verletzt. Auch Silke hatte nach dem Abpfiff der Männerpartie noch keine neuen Informationen. Milena, der OHC Bernstadt wünscht Dir alles Gute. Komm gestärkt zurück! Das wünschen wir auch den vielen angeschlagenen Spielern, welche dem OHC momentan fehlen. Heimspiel gegen den Tabellenführer und der Gastgeber bekommt wieder keine 14 Mann aufs Blatt. Mit Hannes und Thomas sind zudem zwei Spieler dabei, welche vorher schon im Team der 2.Männer aufgelaufen sind. Die Halle ist stark besucht und es erwartet uns ein Spitzenspiel in der Verbandsliga. Die Gäste, bis letzte Woche (nach der Heimniederlage gegen Niederau) verlustpunktfrei, drehen von Beginn an so richtig auf. Faktisch jeder Pass ist sauber geworfen. Jeder Kombination ist durchdacht, spitze gespielt und extrem effizient verwertet. Basti im Tor hat kaum eine Chance sich auszuzeichnen. So überlegen sind die Gäste. Vor allem die Variantenvielfalt und die unterschiedlichen Torschützen lassen den OHC kaum einen Stich. Beim 2:6 nach nicht mal acht Minuten haben die Gäste sechs (!) verschiedene Torschützen. Wir agieren nicht geschockt aber zu ideenlos. Zudem werden Chancen dann doch am stark haltenden Torwart Florian Ihl regelrecht verballert. So eine Klasse wie das Team von der Elbe habe ich lange nicht mehr in der heimischen Halle gesehen. Der OHC kämpft sich aber ran. Luis findet immer wieder Lücken, um selbst erfolgreich zu verwerten oder Hannes am Kreis gekonnt einzusetzen. Der Gast kann nicht weiter davon ziehen. Boah… Kempa, über mehrere Stationen angezogen und traumhaft vollendet von Marian Bergmann. 6:11. Was soll Basti im Tor da machen? Ploci kommt in die Kiste. Gott sei Dank hat der OHC auch heute zwei Topp Torhüter im Kasten. Aber auch er kann ein 10:16 nicht verhindern. Da sind reichlich 20 Minuten gespielt. Das ist Teil 1 der Partie. Irgendwas muss sich grundlegend ändern. Böhm macht seinen ersten Treffer. Bei zwischen drei und null Millimeter Platz ist der „Lückenfuchs“ durch. Und Falko Böhmer (von den Schiedsrichtern als „so Mitte 20“ geschätzt) avanciert zum Matchwinner. Denn nun stellt der OHC komplett um: Böhm macht eine Weltklassepartie gegen den stärksten Spieler der Gäste, Marian Bergmann und schaltet den Spielmacher der Gäste in den nächsten 40 Minuten faktisch aus. DAS WIRKT. Und ein Patrick Michel lässt die 7m reinsausen, ein Luis trifft, genauso wie Curd oder Tony. Der OHC steht auf. Macht 6 Tore am Stück. Hat nun einen „Lukas Plociennik“ (vielleicht ein Dutzend Mal vom frenetischen Publikum skandiert) im Tor, der von einer so starken Abwehr profitiert. Und selber wieder „on fire“ ist. 16:16 in der 27.Minute. Die Gäste berappeln sich nochmals und können mit einem 18:19 in die Kabine gehen. Aber der Plan steht. Der OHC wechselt nur Abwehr Angriff. Schon längst ist klar, dass einige Spieler extrem „kratzen müssen“. Spielen 60 Minuten durch. Wenn man noch effizienter verwertet (mehrere Konter und Würfe frei durch wurden „liegen gelassen“), dann kann man auch den Spitzenreiter schlagen. Mit Beginn von Hälfte zwei gelingt das nicht. Tony, der ansonsten wieder überragend agiert, trifft zweimal nicht. Patrick dreht den Ball gefühlt 360° in die Maschen. Ploci hält. Die Gäste können dennoch wieder vorlegen. 21:22. Dann brauch sich Niklas Waller nicht beschweren, dass er mit rot nach Kopftreffer gegen Luis von der Platte muss. Klar erläutert vom jungen und sehr souverän agierenden Schiedsrichtergespann Ben Blietz und Jay Kalcher. Ab der 40.Minute übernimmt der OHC das Kommando. Traumhaft einstudiert Curd auf Hannes > 24:23. Puls 180, Gehörsturz und „Toooooor für den OHC Bernstadt“. Luis ist nicht zu halten. 25:23. Hinten Erwin, Steve und andere Blocker. Nach vorn Böhm, Luis, Tony. 28:25. Und dann Patrick Michel. Verwirft und jagt (O-Ton: „mit gefühlten 43 Jahren und anderthalb Beinen“) den Ball wieder beim Konter ab. Jetzt berstet die Halle. Jetzt ist der das Hallendach dauerhaft beschädigt. Wie in den letzten Spielen ist der OHC EIN TEAM. Curd zum 29:25. Ploci hält. „BERNSTADT“, „BERNSTADT“. Keinen hält es mehr auf den Sitzen. 10 Minuten sind noch. Nicht alle Würfe gelingen danach. Steve geht auch nochmals 2 Minuten. Georg jagt ihn zum 31:27 rein. Der OHC Bernstadt im Herbst 2025 ist ein Momentummonster. „Oh wie ist das schön“ jubeln die Zuschauer, als der Sieg perfekt ist. In der Kabine versammeln sich mit Messer und Gorden zwei weitere „Altmeister“. Auch Ali ist mit dabei. Das „Steigerlied“ aus vollster Brust. Sie können alle ihr Glück kaum fassen. Und putzen danach fleißig die Halle. Handballkenner in der Oberlausitz wissen nicht erst seit heute, dass die Halle an der beschaulichen Pließnitz im Inneren „den Herzkasper poliert“. Männer, ihr seid der Wahnsinn. FORCA OHC! Euer Alex 29.11.25

Der OHC mit: Lukas Plociennik, Sebastian Thomas, Falko Böhmer(2), Steve Höhne, Thomas Stieb, Tony Ulbrich(5), Erwin Möse, Hannes Höhne, Georg Katzer(1), Luis Kahle(8), Curd Mautsch(3), Hannes Schneider(4), Patrick Michel(8)

Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld