Verbandsliga Männer
OHC Bernstadt – LHV Hoyerswerda II 27:24 (10:13)
Also nach langem Überlegen benenne ich es eine „Kopfsache“, was heute auf der Platte zu sehen war. Es „kreisten“ sicherlich die eine oder andere Überlegung; bei den Trainern, den Spielern, den Fans. Ich sagte noch vor Spielbeginn zum Publikum, das zweite Mannschaften oft „Wundertüten“ seien und diese kaum ausrechenbar wären. Aber das fruchtete irgendwie nicht. Zu Hause gegen den bis dato sieglosen Tabellenletzten…bis auf wenige Spieler alles an Bord, und mit einem Patrick Michel als Neuzugang, der die gelegentliche Angriffsmisere ausmerzen sollte… nach dem Spielschluss gab es kein „Steigerlied“, keine anderen Gesänge. Ich ließ dann ein Schlagerradio laufen, während die Spieler mit Schmutzlöser und Spachtel den Boden säuberten… Allein Eike befand, dass man eine richtig gute Reaktion gezeigt habe. Das stimmt. Aber actio gleich reactio. Wir mussten erst „böse aufgeweckt“ werden, eh so ungefähr jeder den Ernst der Lage begriffen hatte. Aber: es gab eben die Reaktion(en), es gab das Aufbegehren und zu Schluss verdient die zwei Punkte. Und das ist ja nicht von der Hand zu weisen. Solche Spiele kann man auch verlieren und so recht weiß man dann nicht warum. In der gut gefüllten Halle hatten die meisten Zuschauer schon zuvor „eine ganz schwere Geburt“ mit dem Sieg der Frauen gegen Königswartha in der Regionsoberliga erlebt. Das sollte so nicht passieren. Die Gäste eröffneten mit dem 1:0 und in den ersten 6 Minuten pegelte sich das Spiel erst mal so ein. 3:3. Augenscheinlich, dass einige Pässe zu unsauber gespielt werden. Und die ersten Chancen dazu liegen gelassen werden. Wobei man hier den Keeper der Gäste hervorheben muss. Tyler Wlodarcak konnte sich mehrfach richtig glänzend auszeichnen. Aber auch wir haben einen Basti im Tor, der seinen Bereich sehr stark abdeckt. Steve bekommt die ersten zwei Minuten Zeitstrafe. Und schon „läuft es besser“… Kopfsache. Unterzahl, Unterzahl, schei… egal. Aus einem 4:3 wird ein 7:4. Tony sehr sicher von der Außen, Erwin rockt die Bälle rüber, Stefan mit sauberen Abschluss und Georg kann sich im 1:1 behaupten und einnetzen. Luis, der im Abschluss noch glücklos ist, kann sich mehrfach als starker Passgeber hervortun. Die Konter laufen nun auch besser an. Auch wenn wir noch vor den 9 Meter zweimal ausgebremst werden. Es läuft. Und ein jeder läuft nicht so, wie man das sich vorstellt. Mir fehlt schon hier eine klare Linie. Irgendwie spielt fast jeder noch im „stand by modus“. Nimmst du ihn? Ich hab ihn sicher. Und wieder ein Ballverlust. Fünf Angriffe hintereinander haben wir gar keinen Abschluss. Das können wir noch ein wenig korrigieren, weil Patrick seinen Pass zu Tony genau timt und Tony das 8:6 macht. Schon sein dritter Treffer. Ab dann „ist es ganz aus“. Eine solch desolate Vorstellung nach der ersten viertel Stunde habe ich seit Jahren nicht gesehen. Ohne … ohne alles. Der OHC ist völlig von der Rolle. Wirklich nichts ist zu sehen. Keine Einheit, keine Abläufe, kein Spielverständnis. Und der Tabellenletzte wird „wachgeküsst“. Marko Gäbler konnte es nach Spielende nicht fassen, dass man diese Spiel noch aus der Hand geben konnte. Ja Böhm, der wirklich überzeugte in seinen Einsatzzeiten, kann einen Konter vollenden. Georg tankt sich wieder durch. Aber das sind mehr oder weniger Einzelaktionen. Luis ist glücklos bei seinen Aktionen, Auch den zweiten 7m bekommen wir nicht rein. Und die Gäste machen wirklich noch den Drei-Tore-Vorsprung zur Pause. Während die Jüngsten nun die Platte in der Pause bevölkern, ist die Mannschaft in der Kabine „entgeistert“. Trainer Katzer benennt schonungslos die Schwachstellen. „Ihr seid keine Einheit auf der Platte!“. Es sind ja noch 30 Minuten und drei Tore sind nicht so viel. Wenn man es richtig angeht. Es wird im Deckungsverhalten umgestellt. Ich benenne es mal als „sozialpädagogisch wertvoll“, dass das Schiedsrichtergespann Max Faeber (in altdeutsch mit ae) und Andreas Juhrsch, ausgestattet wie andere Schiedsrichter seit neuestem mit Headset, kurz nach der Pause den gerade auf der Platte auflaufenden Hannes Schneider gleich zwei mal zwei Minuten geben. „Vor Inbetriebnahme des Mundwerkes Gehirn einschalten“. Besser is…Die Strafminuten machen uns kaputt, schreibe ich in mein Notizbuch > und werde eines besseren belehrt. Sollte ich mich im Nachhinein bei den Schiedsrichtern bedanken? Denn diese 4 Minuten Unterzahl legen urplötzlich den Hebel um. Curd trifft von der 7m. Schon in Weißenborn war das so. Und „raketenartig“ durchbricht der OHC mit seinen Kontern die völlig überforderte Abwehr der Gäste. Luis-Curd-Tony. Patrick war später in der Kabine erstaunt, wie „unkonventionell“ (er benutzte ein anderes Wort) das von Statten ging. Wir sind wieder „drin“. Erwin lässt den nächsten Konter krachen. Und Tony macht den Ausgleich zum 15:15. Tony „Düsentrieb“. Der ist wieder ganz nah dran an der Bestform. Die Gäste verdauen den Schock und kommen wieder zurück ins Spiel. Treffen. Haben immer wieder verdeckte Anspiele parat. Und Basti und später der eingewechselte Justin haben da kaum einen Zugriff. Patrick kann in der 47.Minute erstmals treffen. Aber die Gäste führen immer noch mit 21:19. Dann Hannes, der stark seinen Körper einsetzt. Und Patrick lässt es „micheln“. Zehn Minuten vor Schluss kippt das Spiel zu Gunsten der Gastgeber. Justin im Tor kann nun mehrfach klären. Böhm ist so abgezockt bei seinen Treffern. Und Marko Gäbler muss nach seinem harten Foul an Hannes (der verletzt runter muss; gute Besserung Hannes) mit rot runter. Jetzt spielen die Erdachsen ihre Physis aus. Curd wieder mit 7m Tor und Böhm…ja, der macht sie genau so, dass sie passen. Saustark unsere Nummer 2. Das zahlreiche Publikum spürt genau, dass diese Truppe trotz zwischenzeitlicher „Leistung“ die absolute Unterstützung braucht. Und das Team bekommt sie. Es läuft nicht alles rund, aber die Erdachsen beißen sich nun fest und bringen den Sieg sicher nach Hause. Ja, brauchen wir nicht jedes Wochenende… also solch einen Krimi. Die zwei Punkte doch gerne. Am Sonnabend kommt mit Pulsnitz ein Team nach Bernstadt, welches auch für viele Emotionen steht. Vielleicht gleich das Deckungsverhalten so anpassen, dass es passt. Vielleicht gleich agieren statt reagieren… Männer, macht es! wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex
Der OHC Bernstadt mit Justin Tröger, Sebastian Thomas, Falko Böhmer(4), Stefan Deutschländer(1), Steve Höhne, Patrick Michel(2), Tony Ulbrich(7), Danny Ulbrich, Erwin Möse(4), Georg Katzer(3), Laurens Marschke, Luis Kahle(1), Curd Mautsch(4), Hannes Schneider(1),
Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld