Verbandsliga Männer
Radebeuler HV – OHC Bernstadt 25:36 (10:17)
Früher Nachmittag am Sonnabend vor dem Penny Löbau. Erwin Möse kämpft als Freibeuter der Bierkiste um jeden Tropfen. Vergeblich. Verluste sind eingeplant. Aber das Ziel ist Radebeul. Und zwei Punkte. Man muss Prioritäten setzen.
So anderthalb Stunden später trudeln aus Dresden, Görlitz und sonst wo her die Spieler und Fans ein. Nach der denkbar knappen Niederlage gegen Rietschen und dem bevorstehenden Oktoberfest in Kemnitz mit „K“ ab Donnerstag gilt es. Gegen den Meister des letzten Jahres, der aber faktisch komplett „seinen Anzug gewechselt hat“. Natürlich begrüße ich das Trainergespann Thomas Bodenstein und Tim-Philip Jurgeleit, der uns im letzten Jahr mit seiner Routine als Spieler doch arg ärgerte. Ihre Truppe ist jetzt blutjung und musste in den ersten vier Partien eine Menge Lehrgeld zahlen. Auch heute. Das war, trotz einiger technisch sehr versierter Spieler in ihren Reihen, doch augenscheinlich. Ich habe das mehrfach in der Halle gesagt: ein wohltuend fairer Gastgeber und ich hoffe, dass sie die Kurve kriegen. Bis auf das Auftaktspiel in Pulsnitz, wo noch gar nichts zusammen lief, hat der OHC eigentlich geliefert. Aber eben nicht ausreichend getroffen. Und so war das heute schon so ein kleines „Richtungsspiel“. Die Gastgeber beginnen sehr offensiv in der Deckung. So gefühlte 3:2:1 oder gar eine 3:3. Körperlich doch etwas unterlegen. Aber eben sehr agil. Der OHC braucht eine kleine Zeit. Stefan und Patrick an die Latte, Hannes ohne Fortune. Aber die Abwehr steht und Norman ist überall zur Stelle. Erst in der 5. Minute fällt das 1:0 durch einen 7m. Dann dreht der OHC auf. In knapp 9 Minuten dreht man auf 1:7. Das Abwehrverhalten der Gastgeber ist „dekodiert“ und der OHC rast wie ein D-Zug durch die viel zu großen Lücken des RHV. Patrick, zweimal Tony, Hannes, Stefan, Böhm… immer sauber gespielt und mit Schmackes drin. Erst nach einer reichlichen Viertelstunde (exakt bei 15:21) erzielen die Gastgeber das erste Feldtor im Spiel. Hatte ich so auch noch nicht erlebt. Aber sie kommen ran. Das hat mir in der ganzen Partie wenig gefallen. Immer gekreuzt über die Mitte, machen sie einen Wirbel und können zumeist über die Mitte vollenden. Die Nummer 69, Maxym Treskin, machte da häufiger das Treiben verrückt und „tanzte unsere Jungs“ doch gehörig aus. 4:8. Aber heute treffen junge Heißsporne auf routinierte Spieler. Ja, da weiß ein Patrick genau, wie er einen Tony oder Luis bedienen soll. Nach vorn wird in aller Regel sicher vollendet. Von allen. Daher ist es so schwer auszurechnen. Und hinten haben wir einen Norman Jacobi. Wie der der Konterlauf „wegklatscht“… kleiner Weckruf, denn ohne Tempo verspielen wir hier das vielleicht. Gerlach zweimal… und so sicher. Letzte Woche machen die beiden Ulbrichs genau 0 Tore > heute derer 9. Ja, aber unsere Abwehr ist wiederholt nicht so sattelfest. Aber Hannes Schneider > Rums zum 8:13. Zum Thema Routine dann dieses Beispiel, als der OHC knapp zwei Minuten in doppelter Unterzahl spielen muss. (ein Wechselfehler ist dabei). 4 gegen 6 . Und da zeigt Luis Kahle seine Ausnahmestellung. An drei Spielern vorbei und rums drin. Und Patrick Michel völlig ansatzlos ins untere Eck. Unsere 93 zeigte heute ein Sahnespiel. In der Kabine dann auch „abgeklatscht“… es gelingt dennoch nicht alles. Die Konterwürfe von Norman kommen (drei Stück an der Zahl) nicht an. Böhm muss ihn machen, Luis macht ihn. 10:17 zur Halbzeit klingt doch beruhigend. Mit Tony Winter als Schiedsrichterbeobachter habe ich ein tolles Gespräch geführt. Ja, bis auf Kleinigkeiten haben Toni Polster und Anne Zipplies-Polster das stark gemeistert. Die Gastgeber kommen hochmotiviert aus der Kabine. Martin Berger trifft doppelt. Der OHC lässt aber am heutigen Tage nichts anbrennen. Sehr reife Spielführung, sehr überlegte Abschlüsse. Der OHC kontert zunehmend. Tony zu Böhm oder Patrick zu Curd. Das ist nicht einstudiert. Das ist „der Kopf ist frei“. Auch wenn die Gastgeber mehrfach immer wieder durch die Mitte vollenden können > der OHC hat immer eine Antwort parat. Hannes Höhne blockt jetzt gewaltig in der Abwehr. Und Stefan… wir haben wieder einen sichern 7m Schützen. Wie auch gegen Rietschen alle Würfe drin. Zumindest von der Linie. 16:25. Aber drei weiter Angriffe „vergeigen wir“. Bis auf sieben Tore (18:25) kommen die Gastgeber ran. Es ist eigentlich auch noch genügend Zeit. Dann fangen die Gäste an, Handball zu zelebrieren… Wie Tony den Ball rein hebt, ein Luis nicht zu stoppen ist und mehrfach so stark vollendet, Georg sich kraftvoll durchtankt, Curd, die nun sicheren Konterwürfe von Norman im Kasten unterbringt… das ist von RHV nicht zu verteidigen. Auch Erwin packt nochmals den Rüssel aus und trifft. Zum Schluss noch der Auftritt von Gustav. So reichlich fünf Minuten vor Schluss darf er in die Kiste > und avanciert zum: „über 60% gehalten“ Torwart. Einen 7m gehalten, dazu eine Doppelchance und einen letzten Wurf vereitelt. Norman grinste als ich ihm nach dem Spiel sagte, dass da echte Konkurrenz wartet…Geschenkt. Das Team war heute gefordert und es hat sehr souverän darauf geantwortet. Am 2.Oktober kommt Matze Reim ins Festzelt. „Ich sing Halleluja“. So weit ist es noch nicht, aber der OHC hat auf die Ergebniskrise der letzten Wochen heute überzeugend geantwortet. Nun ist ein bisschen Pause angesagt. Am 18.Oktober geht es nach Freiberg zum Pokal. Eine Woche später erwarten wir den Oberligaabsteiger aus Weinböhla. Euch allen eine friedvolle Herbstzeit. Wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex (27.09.25)
Der OHC mit: Gustav Bundtke, Norman Jacobi, Falko Böhmer(4), Stefan Deutschländer(6), Tony Ulbrich(6), Danny Ulbrich(3), Erwin Möse(1), Hannes Höhne, Georg Katzer(1), Luis Kahle(6), Curd Mautsch(3), Hannes Schneider(2), Patrick Michel(4)
Team: Florian Höhne, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld