Verbandsliga Männer

OHC Bernstadt – SC Riesa 23:25 (12:10)

Noch Stunden später ringe ich nach Worten, nach Gedanken, nach Erklärungen. Denn eigentlich jeden, den man nach dem Spiel ansprach, ansprechen konnte formulierte es so oder ähnlich: VÖLLIG UNNÖTIG. Diese Niederlage. Und während der SC nach dem Spiel einen „Auswärtssieg“ im Kreise auf der Platte schrie, sacken einige Spieler des OHC zu Boden. Wie konnte man so ein Spiel faktisch gleich zweimal aus der Hand geben? Weit nach dem Spiel standen noch ein paar Spieler aus Riesa am Getränkewagen. Und einer gab ehrlich zu, dass sie doch gehörigen Respekt heute hatten. Und Mitte der erste Halbzeit (da führte ein souverän aufspielender OHC mit 12:6) sogar das Gefühl, dass man heute hier „abgeschlachtet“ werden könne. War nicht, ist nicht. Auch die auf einem sehr guten Level pfeifenden Schiedsrichter Steffen Dienelt (Nickelhütte Aue) und Andre Hammerschmidt (Fortschritt Mittweida) waren nach dem Spiel voll des Lobes über diese super Rahmenbedingungen in der Oberlausitz. Bewahrt Euch das, wir kommen gerne wieder. Solch eine tolle Halle, so ein stimmungsvolles Publikum. Tja, allein. Die Punkte sind weg. Es ist ein Puzzle aus verschiedensten Teilen, die zu solch einem Ergebnis führt. Ja, Mist, beide Ulbrichs, also beide Rechtsaußen fielen binnen von 24 Stunden aus. Nun ist der OHC nicht üppig mit Linkshändern ausgestattet. Zu Beginn des Spiels gibt es eine Andacht für die verstorbene Bernstädter Handballlegende Helmut Otto. Und dann ging es los. Und wie. Ein Falko Böhmer als Rechtsaußen, als ob es kein Morgen gebe. Drei Würfe, drei Treffer. Herausgespielt. Riesa spielt einen offensiven Part und sieht keinen Stich. Im Tor krallt sich Lucas Plociennik mehrfach die Kugel. Das 5:1 vor allem gegen den Torjäger der Gäste, Lucas Schröber, schmeckt dem SC überhaupt nicht. Willi trifft doppelt. Zudem zeichnet sich Georg Katzer vom Punkt als sehr sicher aus. Curd macht ein Traumtor nach weitem Pass von Alex und Luis trifft doppelt. In der Summe 12:6 nach 23 Minuten. Feinster Handball. Nichts, aber auch gar nichts deutet hier nach einem Punktverlust. Dann macht der OHC mehrfach Fehler. Ali bitte… Nicht so reingehen. Bei dem 2m Mann sieht das immer gefährlicher aus als bei anderen. 2 Minuten. Und nach Schema F wird der Kreis freigespielt. Riesa kommt abgezockt ran. Und Georg mit 2 Minuten. Mit nur zwei Toren Vorsprung geht man in die Pause. Es gibt viel in der Kabine zu besprechen. Wieso wurde so gewechselt? Die erste Welle ist zu langsam. Und, und, und. Eng wird es in den nächsten Minuten. Der OHC spielt nun mit Stefan auf Linksaußen, der gleich mal einen schön reinknallt. Und mit Norman im Tor. So 10, 12 Minuten wiegt das Spiel hin und her. Ein, zwei Tore Führung für den OHC. Karl nun endlich auch und immer wieder Willi Bräuer. Und Norman hält und hält. Der OHC kann sich erneut absetzen. In der 41. Minute kann der OHC wieder auf fünf Tore (20:15) wegziehen. Georg trifft erneut vom Punkt. Dann bricht das Spiel des OHC ein. Und ich kann nicht sagen, ob zu viel oder zu wenig gewechselt wurde. Steve wieder mit zwei Minuten. Lucas Schröber bekommen wir immer seltener in den Griff. Er erzielt zum Schluss 9 Tore. Und Luis mit Energieleistung. Er will den 21. Treffer. Drin zum 21:17. Noch 12 Minuten zu spielen. Lucas Schröber macht den 18. Treffer für Riesa und geht anschließend für 2 Minuten von der Platte. Und hier bricht der OHC ein. In Überzahl. Hier MUSS sofort das stärkste Team auf die Platte, hier MUSS der Freiraum gesucht und ausgespielt werden. Hier MUSS vollendet werden. Es wird nicht gespielt, es werden keine Kombination aufgezogen. Geduldig nach der Chance gesucht. Und so kippt binnen von Minuten das ganze Spiel. Wir kassieren zwei Tore in Überzahl, dann zweimal zwei Minuten und bekommen in der 54. Minuten den Ausgleich. Norman ist auf sich allein gestellt. 23:23 durch Luis in der 57.Minute. Aber der SC nutzt das Momentum und zieht das sehr konsequent durch. Siegt zum Schluss nicht unverdient. Die Spieler wissen selbst, dass man mit nur 23 geworfenen Treffern in aller Regel kein Spiel gewinnt. Was heute an klaren, klarsten Chancen vergeben wurde…dann wird mir zu wenig gespielt. Individuell stark besetzt, versucht man es zu oft mit Finten und einem 1:1. Riesa hatte sich nach den ersten Minuten sehr gut darauf eingestellt und den OHC vor der Abwehr „zaubern lassen“. Weit weg von Tor. Die Weiwurfschwäche war heute mehr als ersichtlich. Was in Großenhain und Neugersdorf noch klappte… heute nicht. Und die Außen… Sehr selten wurden die Außen mit einbezogen. Curd, dem heute im Abschluss wenig gelang, stand minutenlang mutterseelenallein auf seiner Position. So, 3:3 Punkte und am Wochenende müssen wir nach Radeberg. Dort werden wir sehen, wie sich die 1. und 2.Männer aufstellt. Denn es haben schon viele Spieler wegen der Terminverschiebung vom 1.Spieltag auf den 30.September absagen müssen. Und leider hat auch das Verletzungspech heute schon sehr hart zugeschlagen. Bei 23:17 Sieg der 2.Männer gegen die SG Oberlichtenau erlitt Paul Richard Führer eine Sprunggelenksverletzung. Bei ihm gab es auch am Abend noch keine neuen Diagnosen und wir wünschen an dieser Stelle alles, alles Gute und eine schnelle Genesung. Euch allen eine gute Woche. wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex

Der OHC mit: Lucas Plociennik, Norman Jacobi, Falko Böhmer(3), Willi Bräuer(6), Steve Höhne, Karl Bundtke(2), Alexander Paul, Hannes Höhne, Markolf Janeck, Georg Katzer(6), Luis Kahle(4), Curd Mautsch, Hannes Schneider

Trainer: Jens Heinze, Torsten Katzer